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Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Louelipark
Entwicklungsabsicht
Nach der Stilllegung des Rigips-Betriebs 2019 nutzten die Gemeinde Heimberg, die Bernische Pensionskasse und die Frutiger AG die Chance, an einem zentralen und gut erschlossenen Ort ein neues, attraktives Quartier zu schaffen. Mit dem «Louelipark» entstehen in Heimberg an bester Lage neuer Wohn- und Arbeitsraum sowie naturnahe Freiräume. Die Gemeinde setzt auf eine nachhaltige Bodennutzung: Neue Wohn- und Arbeitsflächen werden nicht auf unbebauten Flächen, sondern auf einem bestehenden Industrieareal geschaffen.
Auf dem ehemaligen Rigips-Areal im Herzen von Heimberg soll ein fortschrittliches und lebenswertes Wohn- und Arbeitsquartier mit vielen Grünflächen entstehen: der Louelipark. Geplant sind 297 Wohnungen für rund 530 Bewohnende und 4’500 m2 Fläche für Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe sowie für Gastronomie und Gesundheit. Das Herz des Quartiers bildet der öffentliche Quartierpark mit Spielflächen und Aufenthaltsorten zum Verweilen.
Das Areal liegt heute in einer reinen Gewerbezone, was keine Wohnnutzung zulässt. Der Ort befindet sich zwischen Bahnhof, Gemeindeverwaltung und Schule und eignet sich daher sehr gut für eine gemischte Nutzung (Wohn- und Arbeitsnutzung). Um eine gemischte Nutzung an diesem Ort möglich zu machen, braucht es eine Anpassung des Zonenplans. Diese Zonenplanänderung geschieht über eine neue Überbauungsordnung. Mit dem Erlass einer UeO wird sichergestellt, dass das in der Ideenstudie erarbeitete und nach der Mitwirkung überarbeitete Richtkonzept in der vorgesehenen Form realisiert werden kann.
Gemeinde und Bauherrschaft nahmen die 26 Eingaben ernst und überarbeiteten im engen Austausch sowohl die Überbauungsordnung als auch das Richtprojekt. So wurde die maximale Gebäudehöhe reduziert, das höchste Gebäude wird maximal 27 Meter hoch - das entspricht der Höhe der Wohnbauten an der Bernstrasse. Die zulässige Geschossfläche wurde von 40'000 m2 auf 38'000 reduziert und die Anzahl Wohnungen nimmt dadurch ab. Im Louelipark werden nicht wie ursprünglich geplant 700 Personen, sondern nur rund 530 wohnen. Im Rahmen der Überarbeitung der Verkehrsführung wurde entschieden, die Zu- und Wegfahrt in Richtung Alpenstrasse zu verunmöglichen. Weiter wurde die Überbauungsordnung so ergänzt, dass «gemeinschaftliche Nutzung» generell in allen Bereichen zulässig ist.
Durch die ideale Lage direkt beim Bahnhof drängt sich an diesem Ort aus raumplanerischer Sicht Wohnnutzung auf. Das Areal Louelipark ist Teil der Gesamtentwicklung Heimberg Bahnhof. Rund um das Areal können bei Bedarf in Zukunft weitere Wohnquartiere entstehen. Ein neuer Industriebetrieb an diesem Ort wäre durch seine Immissionen und zusätzlichen Schwerverkehr ungeeignet und würde eine zukünftige Entwicklung verhindern. Dank der geplanten Mischnutzung wird aber weiterhin Platz für kleinere Gewerbebetriebe und Dienstleistungen (z.B. Arztpraxen, Handwerksbetriebe, Gastronomie, Quartiercafé, Büros etc.) auf dem Areal sein.
Ohne Umzonung ist eine Wohnnutzung auf dem Areal nicht möglich. Die an diesem Ort raumplanerisch sinnvolle Siedlungsentwicklung nach innen mit Wohnnutzung und Arbeitsnutzung kann nicht realisiert werden. Der Grundeigentümerschaft bleibt nur die Möglichkeit, das Areal für industrielle Nutzungen gemäss geltendem Zonenplan zu nutzen. Ein Nein zur Umzonung bedeutet nicht Status quo, sondern eine neue industrielle Nutzung, die Schwerverkehr und erhöhte Lärm- und weitere Emissionen zur Folge hätte. Gegenüber der heutigen Nutzung wäre eine wesentlich intensivere Nutzung zu erwarten. Industrielle Neubauten in Form von grossen Fertigungshallen liessen keine Durchwegung zu und die Versiegelung der Böden bliebe bestehen. |
Nutzen und Auswirkungen für die Gemeinde
Der geplante Quartierpark beim Loueligraben und weitere Freiflächen (Kinderspielplätze, Spielflächen, Fussballplatz) schaffen einen Begegnungsraum, der allen offensteht. Dank der Durchlässigkeit für Fussgänger ist der Louelipark die neue Verbindung zwischen Bahnhof und Schule. Die publikumsorientierten Nutzungen in den Erdgeschossen (z.B. Gesundheitszentrum) bieten einen Mehrwert für die gesamte Bevölkerung von Heimberg und machen aus dem Louelipark einen lebendigen Ort mit Zentrumsqualität.
Durch die Umzonung entsteht ein planerischer Mehrwert. Die Gemeinde Heimberg verfügt über ein Reglement zur Mehrwertabgabe (MWAR) vom 16. Oktober 2017. Dieses legt den Satz für Um- und Aufzonungen auf 35% Mehrwertabschöpfung fest.
Nach heutiger Schätzung beträgt die Mehrwertabschöpfung rund 3.1 Millionen. Dieser Betrag hat die Bauherrschaft mit Baubeginn der Gemeinde zu entrichten.
Ja, der Ausbau der Gemeindeinfrastruktur berücksichtigt die Entwicklung des Loueliparks. Die zu erwartenden 60 zusätzlichen Schulkinder sind in der Schulraumplanung eingerechnet. Aktuelle Verkehrsgutachten zeigen auf, dass auch der durch den Louelipark entstehende Mehrverkehr aufgenommen werden kann. Die erwarteten Wartezeiten zu Spitzenzeiten am Knoten Stockhorn- und Bernstrasse betragen mit dem errechneten Verkehr aus dem Louelipark maximal 30 Sekunden. Sollte sich auf Grund einer Zunahme des Verkehrsaufkommens auf der Bernstrasse – unabhängig vom Louelipark - die Situation verändern, wäre der Kanton für bauliche Massnahmen verantwortlich. Verschiedene Möglichkeiten (z.B. Kreisel) wurden bereits geprüft und wären bei Bedarf umsetzbar. Unabhängig vom Louelipark wird auch die Gemeinde Heimberg den Richtplan Verkehr überarbeiten. Dies ist jedoch nicht Bestandteil der Überbauungsordnung Louelipark, sondern betrifft alle Gemeindestrassen.
Projekt
Auf dem heute geschlossenen, früher industriell genutzten Areal sollen neue Wohnungen, Gewerbeflächen, Büros, Dienstleistungsbetriebe und Bereiche für die öffentliche Nutzung entstehen. Die geplante Entwicklung nutzt das Potenzial einer bereits bebauten Fläche zur Innenentwicklung und schafft neuen Wohnraum am richtigen Ort. Geplant sind neun einzelne Wohnbauten mit fünf bis sieben Stockwerken, ein Wohn- und Dienstleistungsgebäude mit neun Stockwerken sowie ein zweigeschossiger Dienstleistungs- und Gewerbebau. Dazwischen sind grosszügige Freiräume mit viel Grünflächen und ein öffentlicher Park um den Louligraben angeordnet.
Das höchste Gebäude im Louelipark darf maximal 27 Meter hoch gebaut werden. Das entspricht der Höhe der Wohnbauten an der Bernstrasse. Die weiteren Gebäude sind zwischen 15 und 20,5 Meter hoch, was fünf- bis siebenstöckigen Wohnbauten entspricht.
Die vielen Grünflächen und Freiräume machen die Siedlung Louelipark aus. Damit genügend Platz für diese naturnahen Flächen vorhanden ist, werden die Gebäude auf einer möglichst geringen Fläche konzentriert (kleiner Fussabdruck), was im Gegenzug eine gewisse Gebäudehöhe verlangt. Wären die Gebäude weniger hoch, müsste mehr Fläche überbaut werden. Durch die unterschiedlichen Gebäudehöhen (die höchsten Gebäude gegen die Bahnlinie) fügt sich die Siedlung gut in das Dorfbild ein.
Im Louelipark werden eine Vielzahl unterschiedlicher Wohntypologien von 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen angeboten. Insgesamt sind 297 Wohnungen - davon 234 Mietwohnungen und 63 Eigentumswohnungen - in einem mittleren Preissegment geplant. Im Gewerbehaus könnten zum Park hin orientierte Wohnateliers entstehen, die Arbeiten und Wohnen verbinden.
Entlang der Stockhornstrasse entsteht ein Gewerbebau mit 4’500m2 Fläche für unterschiedliche Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Vorgesehen ist unter anderem ein Gesundheitszentrum mit Arztpraxen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem regional verankerten «Medizentrum Burgergut» wird im «Louelipark» eine Erweiterung des Standorts in Steffisburg geplant. Nebst einem Hausarztzentrum sind unterstützende Nutzungen wie eine Apotheke, Physiotherapie und weitere Gesundheitsdienstleistungen vorgesehen. Im Gebäude zwischen Quartierplatz und öffentlich nutzbarem Park, der sich entlang dem renaturierten Bach befindet, sind ein Gastronomiebetrieb und eine Kita denkbar. Weitere Flächen für Gewerbe und Dienstleistungen stehen im Gewerbebau am südlichen Rand des Quartiers zur Verfügung.
Energie und Nachhaltigkeit
Die Neubauten entsprechen hohen energetischen Vorgaben und werden nachhaltig bewirtschaftet. Die Entwicklung erfolgt in Anlehnung an den SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz). Dieser hat zum Ziel, Mehrwerte für Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft zu schaffen.
Die geplanten Photovoltaikanlagen produzieren mehr Strom als gebraucht wird, um über das Jahr gerechnet eine positive Energiebilanz zu erreichen. Für die Wärmeerzeugung ist Grundwassernutzung vorgesehen, da ein Anschluss ans Fernwärmenetz nicht möglich ist.
Mindestens die Hälfte der Frei- und Dachflächen werden naturnah gestaltet und begrünt, was für ein angenehmes Klima sorgt. Die Dächer dienen nebst der Energiegewinnung der Speicherung und Verdunstung von Regenwasser.
Der Loueligraben wird im betroffenen Abschnitt mit der Arealentwicklung revitalisiert und in die Aussenraumgestaltung (Quartierpark) eingebunden. Da das Areal teilweise einer mittleren Gefährdung durch Hochwasser zugewiesen ist, werden Massnahmen zum Hochwasserschutz vorgegeben. Diese betreffen zum Beispiel die Brücken über den Loueligraben oder Schutzkoten, die einen Hochwasserschutz auch dann sicherstellen, wenn der Loueligraben oberhalb des Areals zu einer Überflutung führt. Gemäss einem neuen Gutachten wird aufgezeigt, dass mit den definierten Massnahmen der Hochwasserschutz sichergestellt ist.
Erschliessung und Verkehr
Die Zu- und Wegfahrt für den motorisierten Verkehr soll über die Stockhornstrasse erfolgen. Deshalb wurde im Rahmen der Überarbeitung der Verkehrsführung entschieden, die Zu- und Wegfahrt in Richtung Alpenstrasse zu verunmöglichen. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass die Alpenstrasse nicht zusätzlich durch den Verkehr aus dem «Louelipark»-Areal belastet wird. Die Parkierung erfolgt unterirdisch in zwei Einstellhallen. Die Zufahrt ist im vorderen Bereich des Areals an der Quartierstrasse angeordnet. Der innere Bereich des Loueliparks wird Fussgängerinnen, Fussgänger und Velofahrende vorbehalten sein. Damit wird eine neue Langsamverkehrsverbindung zwischen der Alpenstrasse und der Fabrikstrasse mit Anbindung an die Stockhornstrasse geschaffen. Sichergestellt ist auch die Fusswegverbindung durch den Louelipark.
Geplant sind 312 unterirdische Parkplätze für die 297 Wohnungen und 40 unterirdische Parkplätze für die Dienstleistungs- sowie Gewerbebetriebe. Oberirdisch stehen 10 Parkplätze für Kundinnen und Kunden sowie Besucherinnen und Besucher zur Verfügung. Damit richtet sich die Anzahl Parkplätze nach den gesetzlichen Vorgaben und entspricht dem für Heimberg zu erwartenden Modalsplit. Mit Suchverkehr im Quartier ist somit nicht zu rechnen. Konkret bedeutet dies 1 Parkplatz pro Mietwohnung und 1.2 Parkplatz pro Eigentumswohnung. Diese Anzahl trägt der guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr Rechnung, entspricht den Erfahrungswerten aus anderen Neubauten in Heimberg.
Planung/Prozess
Nach der öffentlichen Auflage geht die Überbauungsordnung zur Vorprüfung an den Kanton. Danach folgt die öffentliche Auflage mit dem Einspracheverfahren. Im Herbst 2024 wird die Bevölkerung von Heimberg an der Urne über die Überbauungsordnung abstimmen.
Nach der Urnenabstimmung zur Überbauungsordnung folgt das Baubewilligungsverfahren. Mit dem Start der Realisierungsphase kann frühestens 2026 gerechnet werden. Die Bauzeit wird voraussichtlich bis Ende 2028 dauern, ein gestaffelter Bezug ist für 2028 und 2029 vorgesehen.